Heinrich Büssing – Technik und Geschichte e. V.
Fahrzeugvorstellung
BÜSSING 6000 S
Baujahr d. Fz.: | 1954 |
Motor: | 6 Zylinder Vorkammerdiesel |
Leistung in PS: | 120 |
Hubraum in ccm: | 8000 |
Ges. Gewicht: | 13.350 kg |
Antrieb: | Straßenantrieb |
Produktionszeit: | 1952-55 |
Aufbau: | Pritsche mit Plane und Spriegel |
Eigentümer: | Vereinsmitglied |
Die Modellbeschreibung
Wie bei fast allen Nutzfahrzeugherstellern in Deutschland, basierten die Nachkriegsmodelle auf leicht modifizierten Modellen der Vorkriegs- und Kriegsproduktion. Aus dem 4500er wurde der 5000er und 5500er abgeleitet. Der Ruf der Wirtschaft nach mehr Nutzlast und mehr Leistung blieb auch bei BÜSSING nicht unerhört. 1952 löst BÜSSING den 5500er durch den stärkeren BÜSSING 6000 (spätere Bezeichnung 6000 S) ab. Der 6000er, äußerlich am modifizierten Fahrerhaus zu erkennen, hat eine Nutzlast von 6,3 to und bleibt bis 1955 im Programm.
Die Fahrzeug Story
Der BÜSSING 6000 wurde von der Märkischen Steinkohlengewerkschaft am 20.07.1954 gekauft und wurde 1955 in Betrieb genommen. Dort lief der 6000er knapp 10 Jahre bis 1964. Dann ging das Auto zur Fahrzeugfabrik und BÜSSING Vertretung F. Kiffe und Söhne in Münster. Dort wurde der Wagen zum Abschleppwagen umgebaut und war bis 1994 im Besitz. Noch 1986 war das Auto aktiv im Dienst und hat havarierte Fahrzeuge geborgen. 1994 wurde der BÜSSING von einem Oldtimersammler in Braunschweig erworben und 1995 an den jetzigen Besitzer weiterverkauft. Die Restauration erfolgte von 1995 bis 1997 mit Rückbau vom Kranwagen zum Pritschenwagen (so wie er ursprünglich geliefert wurde). Das Auto wurde komplett auseinandergenommen und nach Herstellervorgaben neu wieder aufgebaut. Der Rahmen des Autos war auf Grund der Überlastung in der Mitte gebrochen und um 1 Meter gekürzt, damit der Kran funktionierte. Beim Aufbau wurden für den Rahmen keine Schrauben verwandt, sondern Nieten. Die Nieten wurden einzeln hergestellt. Dazu wurde ein spezieller Niethammer vom Brückenbau beschafft, um das Fahrgestell neu zu vernieten. Aus 8 mtr. Federstahl wurden neue Federn gebaut. Die Plane ist Segeltuch aus Hamburg. Soweit ein kurzer Einblick in die umfangreichen Restaurationsarbeiten.Die Wiederzulassung erfolgte im April 1997. Seitdem ist das Glanzstück immer wieder auf regionalen und überregionalen Treffen zu bestaunen.
Fotos: Ralf Blumenberg, Braunschweig und Bernd Regenberg, Haltern
Text: Olaf Kolla und Karl-Heinz Laskowski, beide Braunschweig