Die Heinrich-Büssing-Gedächtnisstätte

Am 29. Juni 1953, zur 110. Wiederkehr des Geburtstages von Heinrich Büssing, werden wir die Arbeit zu einer Feierstunde unterbrechen und die Heinrich-Büssing-Gedächtnisstätte einweihen. Wir wollen gemeinsam auf die Lebensarbeit des großen Ingenieurs und auf die 50jährige Geschichte der Automobilwerke H. Büssing zurückblicken. Der Rückblick wird uns aufs Neue Ehrfurcht und Dankbarkeit erregen, und die Dankbarkeit wird uns Antrieb werden zu weiterer Pflichterfüllung am Werke des Gründers.

In solchem Gedenken wird sich jeder mit Stolz als Angehöriger der großen BÜSSING-Familie fühlen. Solcher Zusammenhalt der Gemeinschaft wird dem Werk die Kraft geben, sich auch in kommenden Zeiten in alter Stärke zu behaupten,

zu Dank für die Gründer,

zum Dienst an der Wiedergewinnung und Wahrung
 des deutschen Ansehens,

zum gemeinsamen Nutzen aller Mitarbeiter

So lautet der Originaltext in der Sonderausgabe der Belegschaftszeitung
„Der Mitarbeiter“ der BÜSSING Werke im Juni 1953.

Die Heinrich-Büssing-Gedächtnisstätte ist eine Mauer mit zwei Schenkeln und einer Platte der Größe (HxB) 2,70 mal 1,90 Meter aus Bronzeguss mit dem Abbild von Heinrich Büssing. Darunter ist der Name Heinrich Büssing sowie das Geburts- und Sterbejahr aufgeführt. Die Gedächtnisstätte entsteht am Rande des BÜSSING Stammwerkes in Braunschweig, an der Straßenecke der Wolfenbütteler Straße und dem heutigen Heinrich-Büssing-Ring. Die Ansicht nach außen gewandt, ist sie für die Öffentlichkeit frei zugänglich.

Entwurfszeichnung der Heinrich-Büssing-Gedächtnisstätte

Entwurfszeichnung der Heinrich-Büssing-Gedächtnisstätte

Im Rahmen der Feierstunde am 29. Juni 1953 wird die Heinrich-Büssing-Gedächtnisstätte durch den Generalbevollmächtigten des Aufsichtsrats und Mitinhaber der Firma BÜSSING Herrn Rudolf Egger-Büssing (*1893 +1962) und Bundesverkehrsminister Herrn Dr. Hans-Christoph Seebohm (*1903 +1967), sowie weiteren höheren Führungskräften des Unternehmens eingeweiht. Seebohm war zugleich von 1947 bis 1963 Präsident der Industrie- und Handelskammer Braunschweig.

Die Einweihung am 29. Juni 1953

In den 1970er Jahren, die BÜSSING Werke sind längst nach Salzgitter umgezogen, werden die Straßen breiter und Kreuzung wird ausgebaut. Die Heinrich-Büssing-Gedächtnisstätte muss dem Straßenbau weichen. Ein neuer Standort, der Büssing gerecht wird, wird vorerst nicht gefunden. Die Mauer wird abgebrochen. Die Gedächtnistafel findet einen neuen Platz an der Pockelstraße auf dem Universitätsplatz der Technischen Universität Braunschweig.

Auf Initiative des Vorstandsvorsitzenden des MAN Unternehmensbereichs Nutzfahrzeuge, Herrn Dr. Wilfried Lochte (* 16.01.1928 +07.11.2011), wurde die Gedächtnistafel in den 1980er Jahren restauriert, durch eine weitere Tafel mit Hinweisen auf Heinrich Büssing erweitert und an einem neuen Standort aufgestellt.

Die Größe (HxB) der neuen Zusatztafel ist 1,10 x 1,90 Meter und der Text lautet:

Dem Andenken des Mannes, der als Sohn eines Schmiedemeisters in Nordsteimke bei Wolfsburg geboren, am Collegium Carolinum zu Braunschweig die Kenntnisse erwarb, die ihn befähigten, mit genialem Erfindergeist, umfassendem technischen Können und klarem Blick für das wirtschaftlich Mögliche ein Wegbereiter des Nutzfahrzeugbaues zu werden.

Zitat Text der Zusatztafel

Der neue Standort ist wieder ein TU -Gebäude an der Straße Langer Kamp 6 in 38106 Braunschweig. An der Westseite des Gebäudes, in dem das Institut für Mechanik und Adaptronik (IMA) beheimatet ist, hat die Heinrich-Büssing-Gedächtnistafel einen ehrwürdigen Platz erhalten.

Koordinaten der Gedächtnisplatte heute: 52° 28‘ N, 10° 54‘ O

 Quellen:
BÜSSING Nutzkraftwagen GmbH, Der Mitarbeiter Sondernummer 50 Jahre BÜSSING Nutzkraftwagen, Juni 1953
Mündliche Informationen Dr. Eckhard Fischer, Olaf Kolla
Archiv Heinrich Büssing – Technik und Geschichte e.V.

Fotos:
BÜSSING Nutzkraftwagen GmbH, Der Mitarbeiter Sondernummer 50 Jahre BÜSSING Nutzkraftwagen, Juni 1953
Olaf Kolla